Im März 1972 übernahm dann der 23-jährige Alfred Schaller aus Götzmannsgrün das Amt des Kommandanten und löste Alfred Opel endgültig nach 5-jähriger Amtszeit ab. Alfred Schaller nahm bereits im Vorfeld an einem Grundstufenlehrgang in der Feuerwehrschule Würzburg teil. Nach 25 Jahren als Stellvertretender Kommandant übergab Max Schaller aus Götzmannsgrün dieses an Herbert Hartwich aus Albertsreuth. Neuer Schriftführer wurde Gerhard Raithel aus Götzmannsgrün. Im gleichen Jahr wurde die Unterkunft unserer Wehr während einer Inspektion erstmals als ausbaubedürftig bezeichnet.
Seit 1972 legt unsere Wehr in regelmäßigen Abständen das Leistungsabzeichen "Wasser" ab. Ein Jahr später erwarb die Feuerwehr aus eigenen Mitteln neun Feuerwehrschutzanzüge Bayern II und neun Sicherheitsgurte. Auf Initiative des Kommandanten Alfred Schaller wurden Dienstgradabzeichen eingeführt. Im Zuge der Gebietsreform wurde der Landkreis Münchberg zum 1. Juli 1972 aufgelöst. Die Gemeinde Seulbitz wurde dem Landkreis Hof zugeschlagen und wir wurden in den Inspektionsbereich 4 mit Kreisbrandinspektor Max Köppel aus Oberkotzau zugeschlagen. Die weiteren Kreisbrandinspektoren im neuen Großlandkreis Hof waren Georg Höra, Heinz Jahreis und Arno Bächer. Das im Zuge der Landkreisreform neu eingeführte Amt des Kreisbrandrates übernahm der Rehauer Waldemar Ehm.
Im August 1973 starb unser Ehrenkommandant Erhard Trampler aus Albertsreuth.
1974 wurde erstmals die Leistungsprüfung erstmals "naß" durchgeführt. Erstmals erhielten im Anschluss Kameraden unserer Wehr das Abzeichen in Silber. Ein Jahr später wurde der Feuerwehr neues Schlauchmaterial und eine Handsirene zur Verfügung gestellt. Der erste Feuerwehrausflug zusammen mit der Förmitzer Nachbarwehr führte uns zum Nürnberger Christkindlesmarkt.
Im September 1976 gab der damalige Seulbitzer Bürgermeister zu bedenken, dass die Dörfer verwaltungsmäßig getrennt werden und somit auch der Fortbestand der Freiwilligen Feuerwehr gefährdet sei. Dies wies sich aber im Nachhinein als unbegründet.
Wegen der Umstellung der Alarmierungspläne kam es zu Alarmierungsschwierigkeiten, die in einem Brandeinsatz in Hallerstein deutlich wurden. Im Jahr 1977 übernahm der 23-jährige Helmut Schaller aus Albertsreuth das Amt des Stellvertretenden Kommandanten. Am 20. Februar 1977 brannte nachts in Hallerstein beim Anwesen Käppel eine Scheune ab. Ab diesem Jahr wurde eine gemeinsame Weihnachtsfeier mit der Förmitzer Feuerwehr und dem Verein Waldlust Förmitz e. V. durchgeführt. Die Höhe der Feuerschutzabgabe lag bei 18 DM jährlich.
1978 kam es dann zu einer Besonderheit. Zum Abschluss der genannten Gebietsreform wurde Albertsreuth der Gemeinde Weißdorf zugeschlagen, während Götzmannsgrün in die Stadt Schwarzenbach a. d. Saale eingegliedert wurde. Die gemeinsame Wehr bestand aber weiterhin. Die Federführung der Wehr übernahm die Stadt Schwarzenbach. Unsere Feuerwehr wurde 1978 dem Inspektionsbereich 1 zugeschlagen, als der Inspektionsbereich 4 aufgelöst wurde. Der Kreisfeuerwehrtag fand in diesem Jahr in Hallerstein statt.
1980 ging mit dem Bau des Feuerwehrgerätehauses ein langgehegter Wunsch der Wehr in Erfüllung. Das alte Feuerwehrhaus wurde schon viele Jahre zuvor bei Besichtigungen als ausbaubedürftig eingestuft. So fehlte z. B. außen und innen die Beleuchtung. Vor dem neuen Feuerwehrhaus wurde auch erstmals ein elektrisch beleuchteter Christbaum aufgestellt. Die offizielle Einweihung fand dann am 10. Juli 1981 statt. Seit dieser Zeit erfolgt die Alarmierung in Götzmannsgrün über Funk. Am Pfingstmontag des Jahres hielten wir erstmals unser "Seefest am Förmitzspeicher" ab.
Am 1. Januar 1982 ist das Bayerische Feuerwehrgesetz in Kraft getreten. Dieses löste das Feuerlöschgesetz aus dem Jahre 1946 ab. Eine wichtige Änderung, die auch unsere Wehr direkt betraf, war die Trennung der aktiven Wehr und des Feuerwehrvereins. Den Feuerwehren wurde ein "angemessener Zeitraum" gegeben, um Feuerwehrvereine zu gründen. Unsere Feuerwehr gründete den Feuerwehrverein zur Jahreshauptversammlung am Freitag, den 30. März 1984 in Förmitz. Die Vorsitzenden wurden die beiden Kommandanten Alfred und Helmut Schaller. Ein halbes Jahr zu vor, am 1. September 1983 hat die Stadt Schwarzenbach eine Satzung für unsere aktive Feuerwehr erlassen, die heute noch in Kraft ist.
1982 brannte eine Fischerhütte am Göllitzbach, die durch ein rasches und umsichtiges Handeln der Wehrmänner schnell unter Kontrolle gebracht werden konnte. Bei etwas Wind hätte dieser Brand katastrophale Folgen gehabt, da diese Hütte mitten im Wald lag.
Ein geschlossener TSA-Anhänger ersetzte 1982 den alten offenen Anhänger aus dem Jahr 1956.
12 Jahre nach dem Amtsantritt des Kommandanten Alfred Schaller konnte 1984 die erste Gruppe das Leistungsabzeichen "Gold-Rot" nach erfolgreicher Einsatzübung in Empfang nehmen.
Im Jahr 1985 wurde in Albertsreuth auch eine Sirene installiert. Diese wurde auf dem Wohnhaus des damaligen Stellvertreters des Kommandanten Helmut Schaller angebracht, da die Albertsreuther Feuerwehrleute zur Übung anlässlich der Brandschutzwoche 1984, an der auch Kreisbrandrat Ehm, Kreisbrandinspektor Fischer und Kreisbrandmeister Küchler anwesend waren, nicht erschienen sind. Sie hatten in Albertsreuth bis dato keine Sirene und die Sirene auf dem Feuerwehraus in Götzmannsgrün wurde nicht gehört.
Durch den Wasserleitungsbau wurde 1986 mit drei Unter- und zwei Überflurhydranten die Wasserversorgung in Götzmannsgrün entscheidend verbessert. Zu einem Wohnhausbrand am 18. Januar 1986 rückte die Feuerwehr nach Förbau aus. Am 31. Mai 1987 traten wir dem Verein Nordostoberfränkisches Feuerwehrmuseum e. V. bei.
Am Ostermontag, den 27. März 1989 brannte am ehemaligen Anwesen Trampler in Albertsreuth eine Scheune ab. Hier war unsere Wehr als erstes an der Einsatzstelle. Insgesamt bekämpften 162 Kameraden mit 23 Strahlrohren den durch Kinderbrandstiftung ausgelösten Brand. 1989 – im Jahr des Mauerfalls – fand erstmals seit dem zweiten Weltkrieg kein Kreisfeuerwehrtag in unserem Inspektionsbereich statt.
1990, zu den ersten Vorstandschaftswahlen nach der Vereinsgründung löste der 23-jährige Albertsreuther Gerald Hick seinen Nachbarn Helmut Schaller als 2. Vorsitzenden ab und übt diese Amt bis heute aus. Im selben Jahr erhielt die Feuerwehr die ersten Handsprechfunkgeräte.
Am 11. Januar 1991 feierte unsere Wehr das 100-jährige Bestehen. Zur Feierstunde im Gasthaus "Förmitztal" konnten folgende Ehrengäste begrüßt werden: Landrat Ewald Zuber, Kreisbrandrat Waldemar Ehm, Kreisbrandinspektor Meinhard Fischer, Kreisbrandmeister Hans Grießhammer, der Bürgermeister der Gemeinde Weißdorf Karl Baier, den 3. Bürgermeister der Stadt Schwarzenbach/Saale Fritz Ruf, Ehrenkreisbrandinspektor Max Köppel, der ehemaligen Kreisbrandmeister Horst Küchler sowie die Kommandanten und Vorsitzenden der Feuerwehren aus dem Stadtgebiet Schwarzenbach/Saale und dem Gemeindegebiet Weißdorf.
Eine große Einsatzübung anlässlich des Jubiläums wurde am Pfingstsonntag, den 20. Mai 1991, zum Seefest in Götzmannsgrün abgehalten. An dieser nahmen 14 Wehren teil, die mit über 5 000 l/min das angenommene Brandobjekt bekämpften.
Ein Höhepunkt des Jahre 1993 war zweifelslos die Übergabe unseres ersten Feuerwehrautos. Wir erhielten am 21. April 1993 von der Freiwilligen Feuerwehr Weißdorf einen Ford Transit aus dem Jahre 1972, der bis 2002 bei uns im Einsatz war. Die offizielle Fahrzeugübergabe fand anlässlich des Seefestes am 31. Mai 1993 statt. Die ersten Kameraden besuchten in diesem Jahr die Sprechfunkausbildung auf Landkreisebene und wir traten als Gründungsmitglied am 12. September 1993 dem Kreisfeuerwehrverband Hof bei.
Nach 17 Jahren im Amt löste der 2. Vorsitzende Gerald Hick Helmut Schaller auch als Stellvertretenden Kommandanten ab. Aus Eigeninitiative wurde eine Schlauchtrocknungsanlage am Feuerwehrhaus installiert. Fünf aktive Feuerwehrkameraden nahmen 1996 an den Deutschen Skilanglaufmeisterschaften in Klingenthal teil. Im Dezember desselben Jahres traten mit Susanne Strößner und Christa Herdegen die ersten Frauen in den aktiven Feuerwehrdienst ein. Für seine 25-jährige Tätigkeit als Kommandant überreichte der Schwarzenbacher Bürgermeister Dr. Walter Baumann Alfred Schaller einen Ehrenkrug der Stadt.
Am 5. Januar 1999 wurden wir zu einem Scheunenbrand nach Förbau gerufen. Im Jahr 2000 endete dann eine 28-jährige Ära, indem der Kommandant Alfred Schaller bei den turnusmäßigen Neuwahlen nicht mehr antrat.