Löschwesen in Albertsreuth und Götzmannsgrün vor 1891
Unsere Feuerwehr wurde im Jahr 1891 gegründet. Wir wollen hier einmal auf die Zeit vor der Gründung schauen.
Mitte des 19. Jahrhunderts entwickelten sich in Bayern die ersten "Freiwilligen Feuerwehren", die meist aus Turnvereinen hervorgingen. Diese waren damals Vereine des privaten Rechts. 1868 wurde in Gunzenhausen der Bayerische Landesfeuerwehrverband e. V. begründet. Die erste Feuerwehr im Gemeindegebiet Seulbitz wurde dann 1875 gegründet. Sie erhielt den Namen Bärlas-Seulbitz und das Feuerwehrhaus wurde in Bärlas gebaut sowie die gemeinsame Spritze ebenfalls Zentral im Gemeindegebiet - in Bärlas - aufbewahrt. In weiteren Unterlagen aus dieser Zeit wurde aber dann nur noch von der Feuerwehr Seulbitz gesprochen. Über die Gründungsmitglieder haben wir noch keine Unterlagen gefunden und auch ein Gründungsprotokoll wird noch irgendwo in den Tiefen des Staatsarchivs liegen. Somit wissen wir auch nicht, welche Männer aus Albertsreuth oder Götzmannsgrün in welcher Zeit in Seulbitz Feuerwehrdienst leisteten. Nachweise, dass Mitglieder aus unseren beiden Dörfern in der Feuerwehr Seulbitz haben wir nur von Ehrungen Anfang des 20. Jahrhunderts und vom Schriftverkehr im Zuge der Neugründung. Hier war als Feuerwehrvorstand der Seulbitzer Feuerwehr ein Strößner aus Albertsreuth angegeben.
Ansonsten können wir über die Jahre der Feuerwehr Bärlas-Seulbitz nicht viel sagen. Alleine zwei Brände wurden überliefert:
Am Kerwamontag 1877 kam es in Götzmannsgrün zu einem großen Brand. Das Anwesen Götzmannsgrün 7, damals Familie Kießling, heute Anwesen Schmutzler, brannte am Kerwamontag völlig nieder. Unterlagen zu diesem Brand konnten noch nicht gefunden werden und wir wissen auch nicht, ob die Bärlas-Seulbitzer Feuerwehr mit in Götzmannsgrün war. 1884 kam es zu einem Brand in Seulbitz. Nach mündlichen Überlieferungen hat es die damaligen Feuerwehrleute aus Bärlas nicht recht eilig gehabt, als sie die Rauschschwaden vom Nachbardorf sahen. Es wurde auf den Feldern gearbeitet und nur langsam in Richtung Feuerwehrhaus gelaufen. Bis sie dann die gemeinsame Spritze nach Seulbitz gebracht hatten, war angeblich die Feuerwehr aus Schwarzenbach schon da. Wenn man bedenkt, dass damals die Feuerwehr mit einem Pferdegespann ausgeruckt ist, muss hier einige Zeit verstrichen sein, bis die Bärlaser ankamen. Ab diesem Zeitpunkt muss das Miteinander innerhalb der Gemeinde völlig zerstört gewesen sein. Ende der 1890iger Jahre sind Schriftstücke vorhanden, die darauf schließen lassen, dass von Harmonie wenig übrig geblieben ist.
Im Sommer 1890 stand dann die im Jahre 1875 gegründete Feuerwehr der Gemeinde Seulbitz vor dem Aus. Die Bürger der Dörfer Seulbitz, Bärlas, Albertsreuth und Götzmannsgrün konnten sich nicht über die Finanzierung einer zweiten Feuerspritze einigen. Die vorhandene Feuerspritze stand nach einem Beschluss der Gemeindeversammlung vom Gründungsjahr 1875 zentral in Bärlas; die Feuerwehrleute von Seulbitz wollten aber eine eigene Spritze für 700 Mark im Dorf haben. Da aber die Einwohner aus Albertsreuth, Bärlas und Götzmannsgrün diese nicht mitfinanzieren wollten, kam es im Sommer 1890 zu einigen Bürgerversammlungen, auf denen es laut den Protokollen sehr turbulent zugegangen sein musste. Eine anstehende Inspektion konnte am 29. Juni 1890 nicht durchgeführt werden, weil die Feuerwehrleute aus Albertsreuth und Götzmannsgrün nicht zu dieser erschienen. Nach einem interessanten Schriftverkehr zwischen der damaligen Feuerwehr, die vom Vorstand Strößner aus Albertsreuth geführt wurde, der Gemeinde Seulbitz mit dem Bürgermeister Kießling aus Seulbitz und dem königlichen Bezirksamt Münchberg wurde schließlich der Auflösung der damaligen Feuerwehr Seulbitz zugestimmt und es wurde einer Neugründung der Feuerwehren Seulbitz, Bärlas und Albertsreuth-Götzmannsgrün zugestimmt.
Nachdem Alfred Schaller nach 28 Jahren im Amt des Kommandanten zu den turnusmäßigen Neuwahlen nicht mehr antrat, übernahm der bisherige Stellvertreter Gerald Hick dieses Amt. Alfred Schaller merkte rückblickend an, dass sechs Kreisbrandmeister, drei Kreisbrandinspektoren und zwei Kreisbrandräte, fünf Bürgermeister und vier Landräte "überlebt" hat. Bei seinem Amtsantritt gab es nur alle verschlissene Schutzanzüge, Schutzhandschuhe und Sicherheitsstiefel, was 28 Jahre später nicht mehr der Fall war. Neuer Stellvertretender Kommandant wurde der 22-jährige Daniel Schaller aus Götzmannsgrün.
Seit 2001 sind wir für die Straßenabsicherung in Götzmannsgrün anlässlich des Halbmarathons der Turnerschaft Schwarzenbach/Saale zuständig. Ebenfalls nehmen wir am regelmäßig in Schwarzenbach stattfindenden Tag der Helfer teil.
Bei den Neuwahlen des Feuerwehrvereins 2002 übergab Vorsitzender Alfred Schaller das Amt an Daniel Schaller. Insgesamt brachten die durchgeführten Neuwahlen einen Generationswechsel in der Vereinsvorstandschaft mit sich. Jörg Hartwich über nahm das Amt des Kassiers von Dieter Hartwich und Tobias Raithel beerbte Gerhard Raithel im Amt des Schriftführers. Gerhard Raithel übte dieses Amt seit 1972 und somit 30 Jahre lang zuverlässig aus. Zu Beisitzern wurden Stefan Strößner und Christa Herdegen gewählt.
Nach 9 Jahren im Einsatz wurde unser erstes Einsatzfahrzeug durch ein weiteres Gebrauchtes ersetzt. Wir erhielten am 10. Mai 2002 wieder einen Ford Transit, Baujahr 1978, den die Freiwillige Feuerwehr Schwarzenbach/Saale ersetzt hatte. 2003 ging die erste Internetseite der Freiwilligen Feuerwehr Albertsreuth-Götzmannsgrün ins Netz.
Im Jahr 2004 ging eine 113-jährige bzw. 129-jährige Ära zu Ende. Unsere Nachbarfeuerwehr aus Bärlas konnte die erforderlichen Einsatzkräfte nicht mehr aufbringen und musste die eigene Auflösung beschließen. Der Weißdorfer Gemeinderat stimmte dann diesem Auflösungsbeschluss am 17. März 2004 zu. Seit 1875 stand ununterbrochen eine Feuerwehrspritze in Bärlas. Bis 1891 war in unserem Nachbardorf die Seulbitzer und danach die Bärlaser Feuerwehr stationiert.
Zu einem Fehlalarm kam es am 12.04.2004 um 22:57 Uhr.
Anlässlich seines 40-jährigen Dienstjubiläums 2005 wurde der ehemalige Kommandant und Vereinsvorsitzender Alfred Schaller zum Ehrenkommandanten und Ehrenvorsitzenden ernannt. Alfred Schaller übte das Amt des Kommandanten 28 Jahre und des Vorstandes 30 Jahre aus. Er ist damit erst der zweite Feuerwehrkamerad, dem diese Ehre zuteilwurde.
Neue Schutzanzüge erhielten wir im Jahr 2006 von der Stadt Schwarzenbach/Saale. Die alten Bayern II-Anzüge wurden durch den Bayern 2000-Anzug ersetzt. Zu einem Großbrand wurden wir am 29. Juli 2006 in die Oberschieda gerufen. Hier brannte ein Stall völlig aus und es waren bei diesem Brand auch über 100 Feuerwehrleute im Einsatz.
Am 30. August 2006 brachte der Feuerwehrverein die erste Ausgabe seines Löschblättlas heraus. Seit dieser Zeit werden die Mitglieder und Freunde der Feuerwehr in regelmäßigen Abständen über aktuelles und zukünftiges der Feuerwehr und des Feuerwehrvereins informiert.
2007 erreichten mit Susanne Strößner und Christa Herdegen erstmals zwei aktive Feuerwehrfrauen die Endstufe des Leistungsabzeichens in Gold-Rot. Im Herbst 2007 nahmen erstmals mit Simone und Florian Kießling sowie Patrick Hick Jugendliche am jährlichen Wissenstest teil. Zu einem Brand einer Scheune wurden wir nach Weißdorf alarmiert.
Der Feuerwehrverein wurde 2008 in das Vereinsregister eingetragen und führt somit den Zusatz "e. V.". 2009 konnte der Feuerwehrverein sein 25-jähriges Bestehen feiern. Die Integrierte Leitstelle in Hof nahm ihren Betrieb auf. Im Jahre 2010 konnten wir unseren Ford Transit nach 7-jähriger Einsatzzeit ausmustern und das alte Feuerwehrauto der Freiwilligen Feuerwehr Hallerstein übernehmen. Am Tag der Übergabe, den 20. März, hatten wir dann, als das Auto umgeräumt wurde auch gleich einen kleinen Einsatz. Ein Hochdruckreiniger brannte in Götzmannsgrün völlig aus und konnte aber schnell gelöscht werden. Seit 2010 können die Feuerwehren ihre Einsätze nur noch digital nachbearbeiten. Die jährliche Stärkemeldung ist auch nur noch online möglich. Zum Brand eines Einfamilienhauses in Benk waren im am 17. Dezember 2010 alarmiert worden.
2011 wurden Florian Kießling und Matthias Schaller zu Maschinisten ausgebildet und eine Einsatzserie wie es in den letzten 125 Jahren seit der Feuerwehrgründung nicht gab, hatten wir vom 10. Mai 2011 um 17:28 Uhr bis zum 11. Mai 2011 um 22.40 Uhr. Wir wurden zu drei Einsätzen innerhalb von 30 Stunden alarmiert. Am Abend des 10. Mai 2011 brannte die Heizung des Anwesens Raithel in Götzmannsgrün. Hier war ein Eingreifen ohne Atemschutz nicht mehr möglich und die Feuerwehren aus Schwarzenbach und Hallerstein hatten dann im Gebäudeinneren das Feuerwehr schnell unter Kontrolle. Wir sorgten für die Wasserzufuhr vom Hydranten aus. Abends um dreiviertel elf war dann ein heller Lichtschein auf der Götzmannsgrüner Höhe zu erkennen und wir machten uns auf dem Weg zu einem Brandeinsatz in Bärlas. Hier brannte ein Holzschuppen mit Hackschnitzeln. Am Abend des 11. Mai heulten wieder die Sirenen in Albertsreuth und Götzmannsgrün. Ein Seulbitzer Anwohner hatte eine starke Rauchentwicklung zwischen Albertsreuth und Benk gemeldet. Nachdem hier aber kein Brand entdeckt werden konnte, wurde dieser Einsatz schnell wieder beendet.
Im Jahr 2011 nahm auch die Kreiseinsatzzentrale ihren Dienst auf und wir haben ein einer sog. KEZ-Übung am 22. September des gleichen Jahres teilgenommen.
2011 konnten wir auch unser 30. Seefest am Förmitzspeicher feiern und am 15. Dezember 2011 konnten wir nach über 50 Jahren unsere neue Tragkraftspritze in Empfang nehmen. Die offizielle Indienststellung konnten wir dann mit einer großen Gemeinschaftsübung im Förmitztal anlässlich unseres Seefestes am 28. Mai 2012 feiern. Eine kleine Randnotiz an dieser Stelle ist sicherlich, dass unser Ehrenkommandant und Ehrenvorsitzender Alfred Schaller seine gesamte Dienstzeit, die immerhin über 46 Jahre dauerte, mit nur einer Spritze arbeiten musste. Sein Eintritt war 1965 in die Wehr, die alte Spritze war gerade mal vier Jahre im Dienst. Am 14. Dezember 2011 wurde Alfred Schaller 63 Jahre alt und musste altersbedingt aus dem aktiven Dienst ausscheiden. Die neue Spritze traf einen Tag später, am 15. Dezember 20111 in Götzmannsgrün ein.
Am 12. Januar 2013 wurde Alfred Schaller anlässlich des Neujahrsempfang der Stadt Schwarzenbach für sein besonderes Engagement im ehrenamtlichen Bereich ausgezeichnet. Er erhielt eine Dank- und Anerkennungsurkunde der Stadt Schwarzenbach. In der Laudation des Bürgermeisters wurde besonders das von ihm federführend ins Leben gerufene Seefest am Förmitzspeicher sowie die Bildung einer starken Einheit seiner Feuerwehr ab der Amtsübernahme 1972 auch unter zwei Gemeinden und somit zwei Dienstherren hervorgehoben. Es wurde auch sein Einsatz nach dem Ausscheiden aus der aktiven Wehr gewürdigt.
Im November 2013 wurden wir zu einem Brand im Ortsteil Birken bei Schwarzenbach gerufen. Hier wurden eine Halle und sich ein darin befindlicher Anhänger sowie viel Stroh zum Raub der Flammen.
Im Jahr 2015 waren wir ein Teil des 1. Katastropheneinsatzes im Landkreis Hof als die Holzwerke Heinrich Ströhla in der Rauschenhammermühle komplett abbrannten. Es handelte sich um den ersten Katastropheneinsatz in der Geschichte des Landkreises Hof. Wir wurden als Ablöse am Sonntagnachmittag, den 23. August 2015 um 13:26 Uhr alarmiert und waren bis nach 20 Uhr abends im Einsatz. Der Schaden belief sich hier auf einen zweistelligen Millionenbetrag und insgesamt waren über 800 Kräfte der Feuerwehr im Einsatz gewesen.
Im September 2015 nahmen mit Michael Köppel und Daniel Schaller die ersten beiden Aktiven unserer Wehr an einer Leistungsprüfung Technische Hilfeleistung teil.
Kurz vor dem Jahreswechsel, am 29. Dezember 2015 wurden wir wieder zu einem Großbrand alarmiert. Kurz nach viertel neun abends wurden wir zu einem Brand eines landwirtschaftlichen Wohnhauses sowie einer Scheune gerufen. Wir waren für die Unterstützung der langen Förderstrecke zwischen Weißdorf und Bärlas zuständig. Kurz vor ein Uhr nachts konnten wir wieder im Gerätehaus einrücken. Keine zwei Wochen später, am 14. Januar 2016 Jahres wurden wir bereits wieder alarmiert. Ein Anrufer meldete in der Leitstelle eine Rauchentwicklung bei Götzmannsgrün, die sich aber als Fehlalarm herausstellte.
Seit 2016 ist mit Daniel Schaller erstmals ein Feuerwehrmann überörtlich auf Landkreisebene im Einsatz. Er wurde in die Unterstützungsgruppe Örtliche Einsatzleitung berufen. Im April 2016 wurde erstmals eine gemeinsame THL-Leistungsprüfung zusammen mit den Nachbarwehren aus Hallerstein und Förmitz in Schwarzenbach durchgeführt. Im Frühjahr 2017 nahmen Jörg Hartwich und Michael Köppel erfolgreich an der Gruppenführerausbildung an der Staatlichen Feuerwehrschule in Regensburg teil. Am 7. Oktober 2017 wurde die Wehr zu einem Verkehrsunfall zwischen Albertsreuth und Benk alarmiert, bei dem ein Auto von der Straße abkam und an einem Baum fuhr.
Zum 1. April 2018 übernahm der 41-jährige Albertsreuther Michael Köppel bei den turnusgemäß durchgeführten Neuwahlen das Amt des Ersten Kommandanten, nachdem Gerald Hick sich nicht mehr zur Wahl stellte. 2018 nahmen erstmals Jugendliche der Feuerwehr Albertsreuth-Götzmannsgrün an den feuerwehrübergreifenden Ausbildungseinheiten der Schwarzenbacher Feuerwehr teil. Michael Köppel, Elisa Rosemann, Hannes Grießhammer, Felix Strößner, Johanna Schaller und Max Rosemann nahmen erstmals an der Prüfung der Jugendflamme teil. Maschinist Florian Kießling absolvierte als erster Kamerad unserer Wehr einen Gerätewartlehrgang und der stellvertretenden Kommandant Daniel Schaller als erster aktiver Feuerwehrkamerad den Zugführerlehrgang an der Staatlichen Feuerwehrschule Regensburg.
Anfang 1970 wurden so genannte Rettungspakete entwickelt, mit denen verletzte Personen aus verunglückten Autos befreit werden mussten. Mitte der 1970er Jahre kam dann au den USA der Hydraulikspreizer, kombiniert mit der Rettungsschere auf den Markt. Diese Geräte wurden schwerpunkt-mäßig im Lande verteilt. In Einsätzen musste lange Anfahrtswege zurückgelegt werden. Dann kamen deutsche Rettungsgeräte auf den Markt. Diese Rettungsgeräte fanden sehr schnell Eingang bei den Feuerwehren und das Netz der Standorte wurde immer dichter.
Um diese Arbeits- und Einsatzabläufe noch besser und gekonnt abwickeln zu können und letztendlich aufgrund eines schweren Unfalls am 23. September 1985 mit vier Toten und drei Schwerverletzten wurde die Idee einer Leistungsprüfung „Technische Hilfeleistung“ in der Freiwillige Feuerwehr Parsdorf-Hergolding geboren. Am 9. September 1986 wurde ein Konzept den Feuerwehren des Landkreises Ebersberg vorgestellt. Die Kreisbrandräte und Sprecher der Bayerischen Feuerwehren befürworteten das Modell aber bei der Regierung von Oberbayern und im Innenministerium fand man kein Gehör. Das Interesse in Oberbayern war aber schließlich so groß, dass eine Einführung der Leistungsprüfung THL in einigen Landkreisen von Oberbayern 1991 erfolgte.
Am 30. November 1992 beschlossen die Sprecher der Freiwilligen Feuerwehren Bayerns nach den Ergebnissen eines Arbeitskreises, bestehend aus Vertretern des Landkreises Ebersberg, den Staatlichen Feuerwehrschulen, dem Landesamt für Brand- und Katastrophenschutz und den Sprechergremium der Bayerischen Feuerwehren, die Einführung der THL-Leistungsprüfung zum 1. Januar 1994.
Quelle: Festschrift 10 Jahre Landesfeuerwehrverband Bayern 1993-2003
Im März 1972 übernahm dann der 23-jährige Alfred Schaller aus Götzmannsgrün das Amt des Kommandanten und löste Alfred Opel endgültig nach 5-jähriger Amtszeit ab. Alfred Schaller nahm bereits im Vorfeld an einem Grundstufenlehrgang in der Feuerwehrschule Würzburg teil. Nach 25 Jahren als Stellvertretender Kommandant übergab Max Schaller aus Götzmannsgrün dieses an Herbert Hartwich aus Albertsreuth. Neuer Schriftführer wurde Gerhard Raithel aus Götzmannsgrün. Im gleichen Jahr wurde die Unterkunft unserer Wehr während einer Inspektion erstmals als ausbaubedürftig bezeichnet.
Seit 1972 legt unsere Wehr in regelmäßigen Abständen das Leistungsabzeichen "Wasser" ab. Ein Jahr später erwarb die Feuerwehr aus eigenen Mitteln neun Feuerwehrschutzanzüge Bayern II und neun Sicherheitsgurte. Auf Initiative des Kommandanten Alfred Schaller wurden Dienstgradabzeichen eingeführt. Im Zuge der Gebietsreform wurde der Landkreis Münchberg zum 1. Juli 1972 aufgelöst. Die Gemeinde Seulbitz wurde dem Landkreis Hof zugeschlagen und wir wurden in den Inspektionsbereich 4 mit Kreisbrandinspektor Max Köppel aus Oberkotzau zugeschlagen. Die weiteren Kreisbrandinspektoren im neuen Großlandkreis Hof waren Georg Höra, Heinz Jahreis und Arno Bächer. Das im Zuge der Landkreisreform neu eingeführte Amt des Kreisbrandrates übernahm der Rehauer Waldemar Ehm.
Im August 1973 starb unser Ehrenkommandant Erhard Trampler aus Albertsreuth.
1974 wurde erstmals die Leistungsprüfung erstmals "naß" durchgeführt. Erstmals erhielten im Anschluss Kameraden unserer Wehr das Abzeichen in Silber. Ein Jahr später wurde der Feuerwehr neues Schlauchmaterial und eine Handsirene zur Verfügung gestellt. Der erste Feuerwehrausflug zusammen mit der Förmitzer Nachbarwehr führte uns zum Nürnberger Christkindlesmarkt.
Im September 1976 gab der damalige Seulbitzer Bürgermeister zu bedenken, dass die Dörfer verwaltungsmäßig getrennt werden und somit auch der Fortbestand der Freiwilligen Feuerwehr gefährdet sei. Dies wies sich aber im Nachhinein als unbegründet.
Wegen der Umstellung der Alarmierungspläne kam es zu Alarmierungsschwierigkeiten, die in einem Brandeinsatz in Hallerstein deutlich wurden. Im Jahr 1977 übernahm der 23-jährige Helmut Schaller aus Albertsreuth das Amt des Stellvertretenden Kommandanten. Am 20. Februar 1977 brannte nachts in Hallerstein beim Anwesen Käppel eine Scheune ab. Ab diesem Jahr wurde eine gemeinsame Weihnachtsfeier mit der Förmitzer Feuerwehr und dem Verein Waldlust Förmitz e. V. durchgeführt. Die Höhe der Feuerschutzabgabe lag bei 18 DM jährlich.
1978 kam es dann zu einer Besonderheit. Zum Abschluss der genannten Gebietsreform wurde Albertsreuth der Gemeinde Weißdorf zugeschlagen, während Götzmannsgrün in die Stadt Schwarzenbach a. d. Saale eingegliedert wurde. Die gemeinsame Wehr bestand aber weiterhin. Die Federführung der Wehr übernahm die Stadt Schwarzenbach. Unsere Feuerwehr wurde 1978 dem Inspektionsbereich 1 zugeschlagen, als der Inspektionsbereich 4 aufgelöst wurde. Der Kreisfeuerwehrtag fand in diesem Jahr in Hallerstein statt.
1980 ging mit dem Bau des Feuerwehrgerätehauses ein langgehegter Wunsch der Wehr in Erfüllung. Das alte Feuerwehrhaus wurde schon viele Jahre zuvor bei Besichtigungen als ausbaubedürftig eingestuft. So fehlte z. B. außen und innen die Beleuchtung. Vor dem neuen Feuerwehrhaus wurde auch erstmals ein elektrisch beleuchteter Christbaum aufgestellt. Die offizielle Einweihung fand dann am 10. Juli 1981 statt. Seit dieser Zeit erfolgt die Alarmierung in Götzmannsgrün über Funk. Am Pfingstmontag des Jahres hielten wir erstmals unser "Seefest am Förmitzspeicher" ab.
Am 1. Januar 1982 ist das Bayerische Feuerwehrgesetz in Kraft getreten. Dieses löste das Feuerlöschgesetz aus dem Jahre 1946 ab. Eine wichtige Änderung, die auch unsere Wehr direkt betraf, war die Trennung der aktiven Wehr und des Feuerwehrvereins. Den Feuerwehren wurde ein "angemessener Zeitraum" gegeben, um Feuerwehrvereine zu gründen. Unsere Feuerwehr gründete den Feuerwehrverein zur Jahreshauptversammlung am Freitag, den 30. März 1984 in Förmitz. Die Vorsitzenden wurden die beiden Kommandanten Alfred und Helmut Schaller. Ein halbes Jahr zu vor, am 1. September 1983 hat die Stadt Schwarzenbach eine Satzung für unsere aktive Feuerwehr erlassen, die heute noch in Kraft ist.
1982 brannte eine Fischerhütte am Göllitzbach, die durch ein rasches und umsichtiges Handeln der Wehrmänner schnell unter Kontrolle gebracht werden konnte. Bei etwas Wind hätte dieser Brand katastrophale Folgen gehabt, da diese Hütte mitten im Wald lag.
Ein geschlossener TSA-Anhänger ersetzte 1982 den alten offenen Anhänger aus dem Jahr 1956.
12 Jahre nach dem Amtsantritt des Kommandanten Alfred Schaller konnte 1984 die erste Gruppe das Leistungsabzeichen "Gold-Rot" nach erfolgreicher Einsatzübung in Empfang nehmen.
Im Jahr 1985 wurde in Albertsreuth auch eine Sirene installiert. Diese wurde auf dem Wohnhaus des damaligen Stellvertreters des Kommandanten Helmut Schaller angebracht, da die Albertsreuther Feuerwehrleute zur Übung anlässlich der Brandschutzwoche 1984, an der auch Kreisbrandrat Ehm, Kreisbrandinspektor Fischer und Kreisbrandmeister Küchler anwesend waren, nicht erschienen sind. Sie hatten in Albertsreuth bis dato keine Sirene und die Sirene auf dem Feuerwehraus in Götzmannsgrün wurde nicht gehört.
Durch den Wasserleitungsbau wurde 1986 mit drei Unter- und zwei Überflurhydranten die Wasserversorgung in Götzmannsgrün entscheidend verbessert. Zu einem Wohnhausbrand am 18. Januar 1986 rückte die Feuerwehr nach Förbau aus. Am 31. Mai 1987 traten wir dem Verein Nordostoberfränkisches Feuerwehrmuseum e. V. bei.
Am Ostermontag, den 27. März 1989 brannte am ehemaligen Anwesen Trampler in Albertsreuth eine Scheune ab. Hier war unsere Wehr als erstes an der Einsatzstelle. Insgesamt bekämpften 162 Kameraden mit 23 Strahlrohren den durch Kinderbrandstiftung ausgelösten Brand. 1989 – im Jahr des Mauerfalls – fand erstmals seit dem zweiten Weltkrieg kein Kreisfeuerwehrtag in unserem Inspektionsbereich statt.
1990, zu den ersten Vorstandschaftswahlen nach der Vereinsgründung löste der 23-jährige Albertsreuther Gerald Hick seinen Nachbarn Helmut Schaller als 2. Vorsitzenden ab und übt diese Amt bis heute aus. Im selben Jahr erhielt die Feuerwehr die ersten Handsprechfunkgeräte.
Am 11. Januar 1991 feierte unsere Wehr das 100-jährige Bestehen. Zur Feierstunde im Gasthaus "Förmitztal" konnten folgende Ehrengäste begrüßt werden: Landrat Ewald Zuber, Kreisbrandrat Waldemar Ehm, Kreisbrandinspektor Meinhard Fischer, Kreisbrandmeister Hans Grießhammer, der Bürgermeister der Gemeinde Weißdorf Karl Baier, den 3. Bürgermeister der Stadt Schwarzenbach/Saale Fritz Ruf, Ehrenkreisbrandinspektor Max Köppel, der ehemaligen Kreisbrandmeister Horst Küchler sowie die Kommandanten und Vorsitzenden der Feuerwehren aus dem Stadtgebiet Schwarzenbach/Saale und dem Gemeindegebiet Weißdorf.
Eine große Einsatzübung anlässlich des Jubiläums wurde am Pfingstsonntag, den 20. Mai 1991, zum Seefest in Götzmannsgrün abgehalten. An dieser nahmen 14 Wehren teil, die mit über 5 000 l/min das angenommene Brandobjekt bekämpften.
Ein Höhepunkt des Jahre 1993 war zweifelslos die Übergabe unseres ersten Feuerwehrautos. Wir erhielten am 21. April 1993 von der Freiwilligen Feuerwehr Weißdorf einen Ford Transit aus dem Jahre 1972, der bis 2002 bei uns im Einsatz war. Die offizielle Fahrzeugübergabe fand anlässlich des Seefestes am 31. Mai 1993 statt. Die ersten Kameraden besuchten in diesem Jahr die Sprechfunkausbildung auf Landkreisebene und wir traten als Gründungsmitglied am 12. September 1993 dem Kreisfeuerwehrverband Hof bei.
Nach 17 Jahren im Amt löste der 2. Vorsitzende Gerald Hick Helmut Schaller auch als Stellvertretenden Kommandanten ab. Aus Eigeninitiative wurde eine Schlauchtrocknungsanlage am Feuerwehrhaus installiert. Fünf aktive Feuerwehrkameraden nahmen 1996 an den Deutschen Skilanglaufmeisterschaften in Klingenthal teil. Im Dezember desselben Jahres traten mit Susanne Strößner und Christa Herdegen die ersten Frauen in den aktiven Feuerwehrdienst ein. Für seine 25-jährige Tätigkeit als Kommandant überreichte der Schwarzenbacher Bürgermeister Dr. Walter Baumann Alfred Schaller einen Ehrenkrug der Stadt.
Am 5. Januar 1999 wurden wir zu einem Scheunenbrand nach Förbau gerufen. Im Jahr 2000 endete dann eine 28-jährige Ära, indem der Kommandant Alfred Schaller bei den turnusmäßigen Neuwahlen nicht mehr antrat.